Renovationen, die alle Erwartungen übertreffen
Nichts ist schwieriger als ein Abbruch: Argumente für die Modernisierung
Wer die hügelige Landschaft im äussersten Süden Europas auf der Autobahn A9 durchquert, kann zum Frühstück Croissants und am Mittag Chorizo essen. Die A9 führt nicht nur nahtlos von Frankreich nach Spanien, sie ist auch eine der Hauptverkehrsadern zwischen Europa und Nordafrika. Seit ihrer Eröffnung 1976 gehört sie zu den am stärksten befahrenen Autobahnen Frankreichs.
Im Laufe der Jahre hat der Verkehr seinen Tribut von den Brücken gefordert, über die täglich rund 40’000 und jährlich mehr als 15 Millionen Fahrzeuge fahren. Jedes vierte davon ist ein LKW.Der zunehmende Schwerlastverkehr gefährdete jedoch die Sicherheit der Autobahn. So mussten einzelne Abschnitte verstärkt und von vier auf sechs Fahrspuren erweitert werden – eine Aufgabe, für die sich die Erfahrung und die Technologien von Sika als besonders wertvoll erwiesen. Der Startschuss für das 520-Millionen-Euro-Projekt, in dessen Rahmen die Autobahn auf insgesamt 40 Kilometern verbreitert und modernisiert werden sollte, fiel 2010. Die Strecke wurde in drei Abschnitte aufgeteilt: von Perpignan-Nord bis Perpignan-Süd und von Le Boulou bis zur spanischen Grenze. Der zwischen Montpellier und Spanien erneuerte Autobahnabschnitt wurde im September 2016 freigegeben.
Auf in eine grenzenlose Weite
Eine der grössten Herausforderungen bei der Modernisierung der Autobahn war die Verstärkung der Brückenpfeiler in schwer zugänglichem Gelände. Dreizehn Bauwerke, darunter vier Viadukte, mussten in einer entlegenen Bergregion saniert werden. Die Köpfe der Viaduktpfeiler wurden von einer Plattform aus verstärkt, die an den vorhandenen Brückenpfeilern aufgehängt wurde. Auf diesen Köpfen ruhten Metallträger mit einem Kran von der Autobahn aus. «Die Arbeiten waren spektakulär, vor allem, da sie nachts bei laufendem Verkehr ausgeführt wurden», sagte der Baustellenleiter, Paul Delplace von Eiffage Génie Civil, einer französischen Zeitung 2018. Die Verstärkung der Fahrbahn hatte bei laufendem Autobahnbetrieb zu erfolgen. «Durch die Verwendung von Sika Produkten konnten wir die Brücke verbreitern, ohne die Autobahn zu sperren. Da die Arbeiten im Wesentlichen an der Unterseite der Brücke erfolgten, hatten sie keinen Einfluss auf den Autobahnverkehr», sagt Julien Couverchel, Business Development Manager bei Sika. Als komplexes Grossprojekt setzte die Verbreiterung der A9 eine engmaschige Überwachung des Bauwerks voraus. Sika unterstützte das Projekt mit Anwenderschulungen und technischer Beratung.
Auch wurden grosse Mengen an Sika Produkten eingesetzt: 16’000 Meter Sika® CarboDur® Kohlefaserlamellen zur Tragwerksverstärkung der Brückenabschnitte; 3’000 Quadratmeter SikaWrap®-230 C Kohlenstofffaser-Verstärkungsgewebe zum Schutz der Brückenpfeiler gegen Vibrationen und Verschleiss; 8’000 Kilogramm Sikadur®-30 und 3’000 Kilogramm Sikadur®-330 zum Verkleben und zum Schutz der Verstärkungssysteme.Nach der Modernisierung ist die neue Fahrbahn heute bedeutend homogener und sicherer, da sie auch für den Schwerlastverkehr ausgelegt wurde. Als Mittelmeerroute erfüllt die A9 eine wichtige Funktion für den Tourismus und die Wirtschaft in der Region Katalonien.
Modernisierung oder Abriss?
Brücken wie die der A9 bei Le Boulou sind – neben Tunnels, Eisenbahnstrecken und anderen öffentlichen Infrastrukturen – für die Funktionsfähigkeit von Gemeinwesen unverzichtbar. Oft werden sie daher für eine Nutzungsdauer von mehr als hundert Jahren ausgelegt. Diese Langlebigkeit kann durch hochwertige Materialien und eine hervorragende Konstruktion erzielt werden, aber auch durch sehr gute Wartung.Modernisieren ist oft wesentlich nachhaltiger als Abriss. Ausserdem kann so der ursprüngliche Charakter der vorhandenen Infrastruktur erhalten bleiben. Leider eignen sich nicht alle alten Bauwerke für eine Instandsetzung. Sika hat sich jedoch voll und ganz dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft verschrieben und entwickelt innovative Produkte, damit die vorhandene Bausubstanz in möglichst hohem Umfang instand gesetzt, repariert und geschützt werden kann. Zur Verbesserung der Lebensqualität wird heute in die Modernisierung von Infrastrukturen und somit auch in den Erdbebenschutz investiert.
Sika trägt nicht nur zur Verlängerung der Lebensdauer solcher Grossprojekte bei, sondern auch zur Erfüllung hoher Ansprüche. Das ist ein wichtiger Aspekt, da die Anzahl der gesetzlichen Bauvorschriften in allen grossen Industrieländern seit 1980 exponentiell gestiegen ist. Knappe Ressourcen und gestiegene Kosten erweisen sich heute als zentrale Einschränkungen für die Bauindustrie. Vor diesem Hintergrund macht Sika das Modernisieren attraktiver – mit Neuentwicklungen, die dem Bausektor helfen, nach dem Prinzip «Weniger ist mehr» zu handeln.
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