16/02/2024

People & Culture, Mitarbeitende und Unternehmenskultur, ist ein wichtiger Pfeiler der neuen Sika Strategie. Raffaella Marzi, Head Human Resources, Legal & Compliance, erklärt, warum der Sika Spirit für das Unternehmen so wichtig ist, wie Sika ihre Mitarbeitenden fördert und warum das Unternehmen Wert auf eine erfolgreiche Führungskultur legt.

Sika ist bestrebt, zu den attraktivsten Arbeitgebern zu zählen. Wie wollen Sie dieses Ziel erreichen? 

Indem wir uns auf vier Bereiche konzentrieren: Wir wollen die besten Talente, die zu unserer Unternehmenskultur passen, gewinnen und an uns binden; den Sika Spirit, der unsere Kultur und unsere Werte beinhaltet, pflegen; unsere Mitarbeitenden fortbilden, damit sie die Fertigkeiten erwerben, die sie zukünftig brauchen; und wir wollen Engagement und Einsatz der Mitarbeitenden fördern.

All dies wird von der Leistungsfähigkeit unserer Führungskräfte beeinflusst. Eine erfolgreiche Führungskultur fördert das Engagement und stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit. Ein Beleg für unseren Erfolg ist, dass unsere Mitarbeitenden lange im Unternehmen bleiben und dort ihr Potenzial entfalten. Wir wollen, dass sie sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen.

Diversität fördert Innovation. Daher legen wir grossen Wert auf eine inklusive Arbeitsumgebung, die es allen Mitarbeitenden ermöglicht, sich authentisch zu entfalten und voneinander zu lernen.

Raffaella Marzi, Head Human Resources, Legal & Compliance

Raffaella Marzi trat vor zehn Jahren als Group Compliance Officer und Legal Counsel bei Sika ein. 2019 wurde sie mit ihren aktuellen Aufgaben als Head Human Resources & Compliance betraut und seit 2020 ist sie Mitglied der Konzernleitung. 2023 übernahm sie zusätzlich die Funktion des General Counsel und leitet seither die Rechtsabteilung.

Wie hat sich der Schwerpunkt People & Culture in der Strategie 2028 weiterentwickelt? 

Bei Sika steht der Mensch im Mittelpunkt. Wir erkennen an, dass Menschen massgebend zu unserem Erfolg beitragen und dass Erfolg nur möglich ist, wenn Menschen sich für ein gemeinsames Ziel sowie für eine gemeinsame Strategie und Vision einsetzen.

In unserer Strategie 2028 werden wir weiter auf dem starken Fundament aufbauen, das unsere Unternehmenskultur, Sikas hohe ethische Reputation, unseren Einsatz für starke Führung, sehr engagierte Mitarbeitende und eine leistungsorientierte Kultur umfasst.

Unsere Verpflichtung, die Mitarbeitenden von Sika weiterzuentwickeln, beinhaltet auch, dass wir die Digitalisierung fördern und die gesellschaftliche Dimension unserer ESG-Strategie mit besonderem Fokus auf Diversität, Inklusion, Engagement sowie Gesundheit und Sicherheit stärken. 

Unsere Kultur ist unser wichtigster Wettbewerbsvorteil. Ihr Zweck ist es, mehr Wert für alle Stakeholder – nicht nur für unsere Mitarbeitenden, sondern auch für unsere Kunden, Aktionäre und Communitys – zu schaffen.

Talente zu gewinnen und im Unternehmen zu halten, ist essenziell. Mit welchen Worten würden Sie jemanden zum Eintritt in das Unternehmen bewegen?   

Der Schlüssel ist unsere einzigartige Unternehmenskultur: die starken Werte und Grundsätze, die den Kern dessen bilden, was wir den Sika Spirit nennen. Wir engagieren uns für den Sika Spirit und eine unternehmerische Arbeitsweise, bei der Kollaboration und Beziehungen – nicht nur zwischen den Mitarbeitenden, sondern auch mit den Kunden – im Vordergrund stehen.

Wir pflegen zudem eine Kultur der Fürsorge. Durch Fürsorge bilden wir Vertrauen. Indem wir zusammenarbeiten, werden wir als Team stärker mit Blick auf Schnelligkeit, Motivation, Wissensaustausch und Innovationsförderung. Was uns auszeichnet, ist unsere Leidenschaft.

Wir investieren stark in unsere Mitarbeitenden. Der Erfolg des Unternehmens ist der Erfolg unserer Mitarbeitenden. Wir fördern Mitarbeitende ab ihrem Eintritt in das Unternehmen. Nicht die Position zählt, sondern der Beitrag. Sika ermuntert ihre Mitarbeitenden, ihr Potenzial in Bereichen, die nicht selbstverständlich sind, zu erkunden. So können sie die Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten, ihre Agilität und Offenheit für neue Chancen zeigen. Ich bin dafür das beste Beispiel. Ich habe Jura studiert und meine berufliche Laufbahn in Kanzleien begonnen. Bei Sika habe ich im Bereich Compliance angefangen, bin dann in den Personalbereich gewechselt und habe erst kürzlich die Aufgaben des General Counsel übernommen.

Erstmals schliessen die auf People & Culture bezogenen, nicht finanziellen Ziele der Strategie 2028 das Engagement der Mitarbeitenden ein. Weshalb ist dies so wichtig?

Eine der zentralen Messgrössen bei Sika ist das Engagement, denn die emotionale und intellektuelle Einbindung ist entscheidend für die Leistung und die Motivation der Mitarbeitenden.

Um mehr über das Engagement der Mitarbeitenden zu erfahren, haben wir 2019 unsere erste weltweite Mitarbeiterbefragung durchgeführt. In Zukunft wollen wir alle zwei Jahre entsprechende Daten erheben. Ein Ergebnis von 80% für das Mitarbeiterengagement gilt als hervorragend. 2019 haben wir 86% erreicht. Unser Ziel ist eine kontinuierliche Engagement Rate von über 80%. 

Eine hohe Engagement Rate belegt, dass wir das, worüber wir sprechen, auch tatsächlich umsetzen. Aber dazu gehört auch, dass wir uns die verbesserungsbedürftigen Bereiche ansehen und Wege für den Umgang mit den Schattenseiten finden. Wir hören unseren Mitarbeitenden zu, ihre Stimme zählt.

Welche Fortschritte macht Sika in Bezug auf die Diversität, und was sind die Ziele für die Zukunft?

Jeder Mensch ist einzigartig, und wir akzeptieren und unterstützen unsere Mitarbeitenden und ihre Diversität hinsichtlich Geschlecht, Alter, des kulturellen Hintergrunds und Nationalität. Wir verpflichten uns, allen Mitarbeitenden die gleichen Chancen sowie eine attraktive und inklusive Arbeitsumgebung zu bieten. Sika ist bestrebt, die Positionen auf allen Ebenen des Unternehmens, bis hin zum Top-Management, paritätisch mit Frauen und Männern zu besetzen. Unser Frauenanteil verbessert sich von Jahr zu Jahr. Er beträgt zurzeit 24.3% aller Mitarbeitenden. Unsere Ambition ist es, diesen Anteil kontinuierlich zu erhöhen und 30% zu erreichen. Das Engagement in der gesamten Gruppe und auf regionaler Ebene ist gross: Es gibt Ausschüsse für Diversität und deren Arbeit wird in lokalen Massnahmen umgesetzt. Natürlich ist es auch wichtig, die kulturellen Nuancen zu berücksichtigen. Alle Länder streben Verbesserungen an und tragen dazu bei, dass wir unser Ziel auf Konzernebene erreichen.

Gibt es ein weiteres Thema, das Ihnen am Herzen liegt?

Gesundheit und Sicherheit ist ein Bereich, in den Sika stark investiert. Wir wollen unsere Mitarbeitenden schützen, damit sie am Ende des Tages sicher nach Hause gehen können. Wir sind bestrebt, eine ineinandergreifende Sicherheitskultur aufzubauen, in der alle aufeinander achten.

Wir wollen eine Arbeitswelt, in der Sicherheit in unseren tagtäglichen Handlungen, Entscheidungen und Interaktionen verwurzelt ist.

Unser Ziel ist es natürlich, keine – vor allem keine tödlichen – Unfälle zu verzeichnen. Wir haben Schulungen und Massnahmen, um dies zu erreichen und um einen branchenführenden Standard für herausragende Arbeitssicherheit zu setzen. Daher müssen wir uns immer wieder fragen, was wir verbessern können. 

Sika ist gerade an der Integration von MBCC, dem bisher grössten akquirierten Unternehmen. Wie beurteilen Sie den Faktor Mensch in diesem Prozess?  

Der Faktor Mensch ist substanziell bei einer Integration. Es geht darum, dass sich neue Kolleginnen und Kollegen willkommen fühlen. Wir wissen, dass mit der Integration grosse Veränderungen einhergehen und dass es nicht immer einfach ist, während des gesamten Prozesses motiviert zu bleiben. Wir ermuntern alle Mitarbeitenden bei Sika, unsere neuen Kolleginnen und Kollegen von MBCC zu unterstützen und dabei flexibel und aufgeschlossen zu bleiben. 

Unser Motto lautet: «Das Beste aus beiden Welten übernehmen.»

Ich muss mir nur mein eigenes Team ansehen, um Beispiele für eine gelungene praktische Umsetzung zu finden. Wir arbeiten in allen mitarbeiterbezogenen Belangen eng zusammen. So können wir auf die Bedenken und Ansichten der Mitarbeitenden eingehen und geeignete Integrationsprogramme entwickeln. 

Die Synergieerwartungen wurden kürzlich erhöht und die regelmässig durchgeführten Pulse Checks zeigen gute Ergebnisse. Die Integration scheint also auf dem richtigen Weg zu sein. Inwieweit würden Sie das auf mitarbeiterbezogene Faktoren zurückführen? 

Wenn Menschen sich wertgeschätzt und eingebunden fühlen und die Idee der Integration teilen, setzen sie sich für den Erfolg ein. Während des gesamten Integrationsprozesses, der mit der Due-Diligence-Prüfung begann, erkannten wir, dass die beiden Unternehmen einander sehr gut ergänzen und die Kunden davon profitieren würden. Der Wert des kombinierten Geschäfts ist tatsächlich höher als die Summe seiner Teile. Ohne die Motivation und die Begeisterung der Mitarbeitenden ist diese Arbeit nicht zu schaffen. Die Teams arbeiten zusammen und lernen voneinander; so erweitern sie das Know-how und die Kompetenzen von Sika als Ganzes.

Welches qualitative Feedback erhalten Sie durch die Pulse Checks von den Mitarbeitenden? Was funktioniert gut, was nicht so gut?

Wir erhalten alle sechs Wochen Rückmeldungen. Das variiert je nach Land und Abteilung. Es ist wichtig, sich den Trend anzuschauen. In einigen Bereichen läuft es sehr gut: Die MBCC-Mitarbeitenden fühlen sich als Teil des Teams und wertgeschätzt, und es gibt Lob für die inklusive Kultur und die gute Arbeitsumgebung. Sie anerkennen auch die vielen Chancen, die sich ihnen dank der Integration eröffnet haben.

Noch nicht ganz feinjustiert, aber definitiv auf einem guten Weg ist die IT-Integration. Die Materie ist komplex und bedeutet eine zusätzliche Herausforderung im Rahmen der bereits stattfindenden digitalen Transformation.

Wir müssen kontinuierlich im Gespräch bleiben und für noch mehr Klarheit und Sicherheit sorgen. Die Mitarbeitenden werden motiviert, wenn sie sehen, dass Führungskräfte von MBCC in der integrierten Organisation leitende Funktionen übernehmen.

Vor dem Hintergrund der MBCC-Akquisition und der Tatsache, dass Sika ein stark wachsendes Unternehmen ist: Wie bewahren und bekräftigen Sie Sikas starke Unternehmenskultur?

Entscheidend ist die Kommunikation, aber auch, dass wir auf allen Ebenen des Unternehmens authentische Botschafterinnen und Botschafter unserer Kultur sind. Wir haben ein System, das unsere Führungskräfte verpflichtet, Mitarbeitende dafür zu begeistern, dass sie den Sika Spirit tagtäglich leben. Indem wir unser Führungsverhalten auf allen Ebenen des Unternehmens verankern, können wir unsere Mitarbeitenden dazu bewegen, unsere Kultur anzunehmen und ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln. 

"Alle, nicht nur das Senior Management, tragen zu dieser Führungskultur bei und stärken den Sika Spirit."