17/02/2023

Sikas Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind darauf ausgerichtet, langfristigen Kundennutzen in Einklang mit den Netto-Null-Zielen zu generieren. Nachhaltige Innovationen entstehen dabei nicht zufälliges braucht dafür ein klares Commitment der ganzen Organisation.

Patricia Heidtman and Philippe Jost
Image: Patricia Heidtman, Chief Innovation and Sustainability Officer und Mitglied der Konzernleitung, und Philippe Jost, Head Construction und Mitglied der Konzernleitung

Innovation ist fester Bestandteil der Sika Kultur. Mehr als 1’330 Mitarbeitende in 21 globalen Technologiezentren sowie 64 lokalen und 19 regionalen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen arbeiten an innovativen Lösungen. Sie stehen nicht nur im Austausch mit Experten aus anderen Unternehmensbereichen, sondern auch mit Kunden, Lieferanten, Hochschulen oder Start-ups. Mit ihrer Offenheit für neue Entwicklungen hat sich Sika zu einem anerkannten globalen Technologieführer entwickelt.

"Der Weg zu netto-null ist mit einem kulturellen Wandel verbunden." Patricia Heidtman, Chief Innovation and Sustainability Officer und Mitglied der Konzernleitung

Netto-Null setzt kulturellen Wandel voraus

Auch im Bereich Nachhaltigkeit, wo sich Sika seit vielen Jahren engagiert, gehört das Unternehmen zu den Vorreitern. "Der Weg zu netto-null ist mit einem kulturellen Wandel verbunden", unterstreicht Patricia Heidtman, Chief Innovation and Sustainability Officer und Mitglied der Konzernleitung. "Nachhaltige Lösungen entstehen nicht zufällig, weil man plötzlich eine geniale Idee hat. Die ganze Organisation muss sich für das Ziel engagieren – von der Produktentwicklung über das Marketing bis zum Vertrieb." Wichtig sei auch eine ganzheitliche Sicht, denn Nachhaltigkeit habe verschiedene Dimensionen. "Es geht nicht nur um den CO2-Fussabdruck einzelner Produkte. Auch ein effizienter Materialeinsatz und eine verlängerte Lebensdauer von Bauten tragen zur Nachhaltigkeit bei", erklärt Patricia Heidtman.
 

Neue Kompetenzen erschliessen

Neben der eigenen Forschung & Entwicklung geht Sika gezielt strategische Partnerschaften ein, um Innovationen zu fördern. Dabei schaut der Konzern bewusst über den eigenen Tellerrand hinaus. "Dort, wo wir bereits Technologieführer sind, benötigen wir nicht unbedingt externes Know-how", betont Philippe Jost, Head Construction und Mitglied der Konzernleitung. "Aber in Bereichen, wo wir weniger eigene Expertise haben – zum Beispiel in der Digitalisierung oder bei biobasierten Rohstoffen – sind wir offen für viele mögliche Ansätze und Kooperationen."
 

Kunden begeistern mit Leistung und Nachhaltigkeit

Um die Netto-Null-Ziele zu erreichen und zugleich die Bedürfnisse aller Anspruchsgruppen zu erfüllen, sind neue Kompetenzen mehr denn je nötig, ist Philippe Jost überzeugt. "Die Nachhaltigkeit erhöht die Anforderungen an die Produkte, und die Kreislaufwirtschaft verlangt nach einer Zusammenarbeit aller Stakeholder." Für Sika ist diese Entwicklung mit vielen Chancen verbunden, da das Unternehmen seit jeher auf Qualität und Innovation setzt. In der Produktentwicklung verfolgt es das Ziel, Leistungsund Nachhaltigkeitsvorteile zu bieten. "Wir dürfen die Kundenbedürfnisse nicht aus dem Blick verlieren. Für viele Kunden ist die Nachhaltigkeit aktuell noch ein Attribut neben anderen – so wie die Festigkeit oder Dauerhaftigkeit", erklärt Philippe Jost. "Wenn unsere Produkte umweltfreundlich sind und gleichzeitig starke technische Eigenschaften aufweisen, können wir damit auch Kunden begeistern, die noch nicht so stark für die Nachhaltigkeit sensibilisiert sind." Vom Erfolg, der mit dem Absatz der Produkte verbunden ist, profitiert nicht nur Sika, sondern auch die Umwelt und das Klima.

"Die Nachhaltigkeit erhöht die Anforderungen an die Produkte, und die Kreislaufwirtschaft verlangt nach einer Zusammenarbeit aller Stakeholder." Philippe Jost, Head Construction und Mitglied der Konzernleitung
Sika R&D Center in Zurich, Switzerland
Image: Innovation gehört zur Sika DNA. Weltweit arbeiten mehr als 1’330 Mitarbeitende an neuen, leistungsstarken und nachhaltigen Lösungen.

Kooperationen für Klinkerreduktion und Kreislaufwirtschaft

Sikas Aktivitäten für eine ressourcenschonende, umweltfreundliche Bauwirtschaft sind vielseitig. Eine besondere Erfolgsgeschichte stellt die Zusammenarbeit mit dem grössten Eisenerzförderer der Welt, der schwedischen LKAB, dar. Die beiden Unternehmen haben gemeinsam einen “Zero Cement” Schachtsanierungsbeton entwickelt – eine Innovation von grosser Bedeutung. Der “Zero Cement” Beton wird 2023 für die Renovation der 38 Felsschächte im LKAB-Bergwerk Kiruna, der grössten Eisenerzmine der Welt, im Norden Schwedens verwendet: Rund 100'000 Kubikmeter des neuen “Zero Cement” Betons sollen dafür jährlich eingesetzt werden. Die CO2-Emissionen, die bei der Produktion des Schachtsanierungsbetons im Jahr 2023 entstehen, werden im Vergleich zu 2022 um 93% reduziert.

“Bei der Entwicklung des ‹Zero Cement› Systems haben LKAB und Sika die traditionelle Kunden-Lieferanten-Beziehung verlassen und gemeinsam ein innovatives System entwickelt, von dem beide Seiten gleichermassen profitieren”, sagt Benjamin Krutrök, Team Manager LKAB Berg & Betong AB, Schweden. Die beiden Unternehmen wollen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen, betont Martin Hansson, Key Project Manager Sika Global Mining: “In einem nächsten Schritt werden wir einen ‹Zero
Cement› Spritzbeton entwickeln.” Davon dürften im Bergwerk Kiruna künftig pro Jahr ebenfalls rund 100’000 Kubikmeter eingesetzt werden.

Sika und LKAB – «Zero Cement» Beton

Bei der Zusammenarbeit mit dem international tätigen Zementhersteller Cementir Group ging es Sika darum, die Verwendung
von Limestone Calcined Clay Cement (LC3) in verschiedenen Betonanwendungen zu prüfen. Cementir hat für den LC3-Einsatz die eigene Technologie FUTURECEM® entwickelt, für die Sika verschiedene Zementadditive und Betonzusatzmittel bereitstellt. Für die Bauindustrie ist die LC3-Technologie eine wichtige Initiative auf dem Weg zum Ziel netto-null, da sie eine Klinkerreduktion um rund 50% ermöglicht. Bei der Anwendung stellen sich einige Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Wasserbedarf und der Verarbeitbarkeit und der Frühfestigkeit. In Feldversuchen haben Sika und Cementir verschiedene Betonanwendungen getestet. Die Resultate waren überzeugend: Alle Herausforderungen konnten bewältigt werden.