Asien/Pazifik – Bauen mit modernsten Technologien

Was macht die Region Asien/Pazifik für Sika so aufregend? Wo sehen Sie die grössten Chancen für die Zukunft?

Aufgrund der Vielfalt ihrer Marktwirtschaften ist die Region Asien/Pazifik ein unglaublich diverses und dynamisches Geschäftsumfeld mit reifen Märkten wie Australien, Japan und Korea, aber auch stark aufstrebenden Märkten wie China, Indien und Südostasien.

Chancen gibt es überall in der Region, aber das grösste Potenzial bieten diese neuen Märkte. Vor allem in Süd- und Südostasien erwarten wir in den kommenden Jahren einen kräftigen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts und der Bevölkerungszahlen. In Südostasien wächst die Bevölkerung schneller als im asiatischen Durchschnitt. Generell kann man davon ausgehen, dass sich die Bautätigkeit am Bevölkerungswachstum orientiert. Für Sika bedeutet der enorme Bedarf an Infrastruktur und urbaner Entwicklung in Südostasien ein über Jahrzehnte anhaltendes hohes Wachstumspotenzial. Wir werden diese Entwicklung mit intelligenten, nachhaltigen Lösungen begleiten. 

Wie geht Sika mit dieser Vielfalt um? 

Sika ist bestrebt, in allen Märkten nachhaltig zu wachsen. In den entwickelten Märkten wie Japan, Korea, Australien und Neuseeland bieten wir fortschrittliche Technologien für Smart Cities und besonders nachhaltige Lösungen für die Bauindustrie an, als Antwort auf den demographischen Wandel und die stetig zunehmenden Regulierungen. In diesen Märkten perfektionieren wir die Bautechnologie für die nächste Generation. In den Schwellenländern tragen wir dazu bei, die enorme Nachfrage nach neuer Infrastruktur zu erfüllen. Dank der Erfahrung, die wir in den höher entwickelten Märkten gewonnen haben, können wir bedarfsgerechte Technologien für eine sich wandelnde Welt anbieten.

Welches sind Ihre grössten Herausforderungen als Regional Manager?

Die grösste Herausforderung in der Region Asien/Pazifik ist nach wie vor die enorme Vielfalt – in Bezug auf Sprache, Kultur, Religion und Geschäftspraktiken. In Asien lernt man sehr schnell, dass man "die Sprache" der Menschen sprechen muss, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn. Die kulturellen Normen sind sehr unterschiedlich und wirken sich sowohl direkt als auch indirekt auf die Art und Weise aus, wie man hier Geschäfte macht. Diese Diversität empfinde ich persönlich als die grösste Herausforderung und als den spannendsten und lohnenswertesten Aspekt meiner Aufgabe.

Die Lockdowns der letzten drei Jahre hatten signifikante, auch materielle Auswirkungen auf unser gesamtes Business in China. Im Distributionsgeschäft stieg die Nachfrage nach unseren Produkten durch die ersten Lockdowns an, da die Menschen ihre Häuser und Wohnungen renovierten und kleinere Bauprojekte in Angriff nahmen. Die Infrastrukturprojekte wurden dagegen stark ausgebremst. 

Was unsere Produktion betrifft, waren natürlich auch wir gezwungen, unsere Werke für längere Zeiträume zu schliessen. Ausserdem waren die Lieferketten im Einkauf von Rohstoffen unterbrochen oder beeinträchtigt. Das hatte grössere Auswirkungen auf unsere Lieferkette in der Region Asien/Pazifik, da China im Bereich Baustoffe für die meisten asiatischen Länder, auch für unser B2B-Geschäft, weiterhin der wichtigste Handelspartner ist.

Trotz dieser Schwierigkeiten konnten wir in diesem letzten Jahr dank unseres Produktangebots und der Diversifikation in mehreren Marktsegmenten stark und profitabel wachsen. Wir gehen davon aus, dass sich der Schlüsselmarkt China 2023, mit der Öffnung des Landes, sehr gut erholt.

Sikas Umsätze aus der Distribution in China gehen auf ein Händlernetz mit – nach heutigem Stand – mehr als 170’000 Verkaufsstellen zurück. Dieses Geschäftsmodell führen Sie gerade in weiteren Ländern Asiens ein. Warum ist es so erfolgreich?

Diese Vertriebsstrategie und das dazugehörige System wurden ursprünglich vom Building Finishing Team in China entwickelt. Das Modell ist auf unsere "Customer First"-Strategie abgestimmt, die auf Kundennähe setzt und auf die Bedürfnisse des Marktes reagiert.

Auf der Grundlage dieses Systems haben wir die "Sika Retail Leadership Journey" entwickelt – ein handlungsbasiertes Modell für die schnelle Einführung und Pflege einer Einzelhandelsstrategie in jedem Land. Der Erfolg dieses Modells hängt von den klassischen Elementen ab: Marktpenetration, Kundendurchdringung und Sensibilisierung für die Marke sowie, zusätzlich, die intensive Betreuung unserer Vertriebspartner und der Anwender. Dieses Erfolgsmodell wird mit modernsten Digitalisierungsmodulen im E-Commerce sowie mit Social-Media- und Multiple-Category-Management-Initiativen kontinuierlich verbessert.

Ich sehe eine glänzende Zukunft für unsere Retail Leadership Journey in der Region Asien/Pazifik und darüber hinaus.

In vielen Ländern Asiens muss die Infrastruktur immer noch stark ausgebaut oder neu gebaut werden. Zurzeit werden beträchtliche Summen investiert, beispielsweise in die Bahn- und Metro-Infrastruktur. Sika ist an mehreren Grossprojekten beteiligt, darunter der Ahmedabad-Hochgeschwindigkeitszug in Mumbai, die Metro in Sydney und die MRT Orange Line in Bangkok. Was macht diese Projekte für Sika so interessant?

Grosse Infrastrukturprojekte sind traditionell das Kerngeschäft unseres Teams in der Region Asien/Pazifik. Sika ist in der einzigartigen Position, die branchenweit umfangreichsten Lösungen und Technologien für diese komplexen und anspruchsvollen Bauvorhaben anbieten zu können. Am Anfang solcher Projekte steht immer ein vom Eigentümer und von den ausgewählten Entwicklungs- und Spezifikationsteams gemeinsam erstelltes Konzept. Wir ermöglichen beiden die Freiheit, Strukturen mit den branchenweit fortschrittlichsten Technologien zu entwerfen, während wir gleichzeitig an weiteren innovativen Lösungen arbeiten. Wir unterstützen die Ingenieure und die Bauunternehmen bei der Umsetzung ihrer Vision. 

Der Klimawandel ist eine Herausforderung für alle Länder weltweit. Welche Bedeutung hat dieses Thema in Südostasien und wie unterstützt Sika die Bau- und Transportindustrie auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit?

Die Veränderung des Klimas ist eine globale Herausforderung. Ihre Auswirkungen mit schweren Unwettern sind in Südostasien und anderen aufstrebenden Regionen sogar noch heftiger als bei uns, weil oft die notwendige Infrastruktur und Einrichtungen für den Schutz dieser gefährdeten Gebiete fehlen. Wir sind an vielen Bauprojekten in der gesamten Region beteiligt, die diese Situation verbessern sollen: Staudämme, Wasserkraftwerke und Brücken, aber auch Regen- und Abwasserkanäle.

Unsere nachhaltigen Lösungen werden in neuen Infrastrukturprojekten eingesetzt. So lassen sich beträchtliche CO₂-Emissionen einsparen und knappe Ressourcen bestmöglich nutzen. Die Regierungen in Südostasien wissen um die Vulnerabilität ihrer Länder in Bezug auf den Klimawandel und setzen sich daher für die Entwicklung und Einführung umweltfreundlicherer Baunormen ein. Gemeinsam mit der Industrie ermöglicht Sika diesen wichtigen Übergang mit modernsten Lösungen für die Probleme der Zukunft.

Sika ist ein schnell wachsendes, dezentral organisiertes Unternehmen mit starken lokalen Managementteams. Ist es schwierig, genügend Fachleute zu finden? Was macht Sika zu einer attraktiven Arbeitgeberin?

Die Notwendigkeit, Personal zu finden und einzustellen, es weiterzubilden und an das Unternehmen zu binden, bleibt unsere grösste Herausforderung. Wir befinden uns in einem heiss umkämpften Markt, der dynamisch wächst, was einen stetigen Nachschub an talentierten und ehrgeizigen Mitarbeitenden voraussetzt. Diese zu finden, ist zwar nicht leicht, aber wir werden uns weiterhin um die besten und klügsten Köpfe bemühen.

Unsere Fähigkeit, herausragende Talente zu finden und an uns zu binden, ist ganz klar mit unserem Ruf als Arbeitgeberin und unserer gut eingeführten Unternehmenskultur, dem "Sika Spirit", verbunden.

Nach 17 Jahren in verschiedenen Führungspositionen in den USA sind Sie jetzt seit fast acht Jahren für Sika in Asien tätig. Was fasziniert Sie an dieser Region am meisten?

Die bemerkenswert dynamischen Menschen, die ich bei Sika, unseren Kunden, den Händlern und in der gesamten Industrie getroffen habe.

Mich faszinieren die unglaubliche kulturelle Vielfalt dieser Region und das dynamische Wachstum ihrer Megacities. Trotz dieser kulturellen Unterschiede und der weltweit grossen wirtschaftlichen Herausforderungen sehen die Menschen in Asien ihre Zukunft generell positiv. Asien ist durch sein Bevölkerungswachstum und seine zunehmende Wirtschaftskraft der globale "Lichtblick" der Zukunft. Diese Dynamik ist in den lebendigen Städten der Region zu spüren; sie zeigt sich in der Rasanz ihres Wandels und in einem rasch voranschreitenden digitalen und technologischen Fortschritt. Der Region Asien/Pazifik steht eine glänzende Zukunft bevor.

Rückblickend würde ich sagen, meine grössten Erfolge (und Niederlagen) bei Sika betrafen die Entwicklung und die Fortschritte meines Teams. Für alle, die ein Team führen, ist es besonders schön zu sehen, wie aus den eigenen Mitarbeitenden selbst starke Führungspersönlichkeiten werden.  

In den vergangenen acht Jahren habe ich mit Stolz die Entwicklung unseres Teams in der Region Asien/Pazifik und den kontinuierlichen Aufstieg unserer Mitarbeitenden in den Unternehmen dort sowie innerhalb der gesamten Gruppe verfolgt. Wir haben heute eine rekordverdächtige Anzahl lokaler Geschäftsführer und einheimischer Führungsteams. Unter unseren Talenten finden sich neben internationalen Mitarbeitenden auch viele Angestellte, die aus den jeweiligen Ländern stammen und sich gut entwickelt haben! Dank dieses dynamisch wachsenden Talentpools sind wir für unsere Zukunft in der Region sehr gut aufgestellt. Wir sind bereit für die Herausforderungen, die vor uns liegen!